Continuous Glucose Monitoring

Konituierliche Glukose Überwachung

Die CGM hat das Leben vieler Diabetiker leichter gemacht – nicht falsch verstehen, Diabetes ist nach wie vor KEIN Zuckerschlecken – da man seine „Zuckerwerte“ doch ständig im Blick hat.

Es gibt in der Tat eine Vielzahl von Anbietern und die werfen immer mal wieder ihre Daten in den Ring: Messhäufigkeit, Laufzeit, Größe, Kalibrierbarkeit und MARD.

Es sei erwähnt, dass kein CGM Sensor wirklich kalibriert werden kann, wenn er erst mal im Arm steckt! Dazu müsste man ihn nämlich entfernen und in eine Kalibrierflüssigkeit tauchen und ihm dann auch noch sagen können, welcher Wert das nun ist.

Was oft damit gemeint ist, wenn man umgangssprachlich von „Sensor kalibrieren“ redet, ist einfach ein Abgleich. Und hier beginnt bereits das Problem: der CGM Sensor wird mit dem Messgerät zur Blutigmessung abgeglichen. Und jetzt mal Hand aufs Herz, wer kauft Referenzflüssigkeit für dieses Gerät zur blutigen Messung und prüft dessen Genauigkeit? Ehrlich, ich habe das noch nie gemacht. Dafür nehme ich es alle 3 Monate mit zum Arzt und lasse mir einen Tropfen des venösen Blutes auf den Mess-Streifen geben. Das venöse Blut zeigt im Vergleich zum Kapillar-Blut einen höheren Glukosewert an. Weiterhin sollte sichergestellt werden, dass das Messgerät wirklich venöses Blut messen kann!

Ja und dann? Dann kenne ich die Abweichung für diese Messung. Auch diese Geräte zur blutigen Messungen haben Toleranzen:

95% der durchschnittlich gemessenen Werte müssen entweder inerhalb ±0.83 mmol/L (±15 mg/dL) liegen, wenn der Messbereich <5.55 mmol/L (<100 mg/dL) oder innerhalb ±15% bei Glukosekonzentrationen ≥5.55 mmol/L (≥100 mg/dL).

Angenommen, die tatsächliche Blutglukosekonzentration beträgt 200mg/dL nach dem Essen, dann darf das Messgerät zur blutigen Messung von 170 bis 230mg/dl alles anzeigen.

Der tatsächliche Wert beträgt 200mg/dl, das Messgerät zur blutigen Messung zeigt 170mg/dl und der Sensor sagt 230mg/dl. Da ist noch kein Zeitversatz berücksichtigt und die Werte sind nicht falsch und trotzdem höre ich bereits den Aufsschrei und den Ruf nach Sensortausch von vielen.

Ein weiterer beliebter Messfehler sitzt vor dem Messgerät. Finger gewaschen? Getrocknet? Das Messzeugs wurde nie mit süßen Fingern angefasst?

Mein Fazit: man darf das nicht überbewerten und muss Vernunft walten lassen. Alleine die Kurven – also die Gradienten – sind für mich enorm hilfreich.

All dies erwähnt möchte ich noch die sogenannte MARD erwähnen, denn damit werben ja die Hersteller. Wofür steht MARD denn eigentlich?

Mean Absolute Relative Difference

Hier wird grob gesagt der Unterschied zwischen Blutglukose und Gewebsglukosewerten ermittelt! Ja, verdammt. Schon wieder ein neuer Begriff! Ja, die CGM-Sensoren messen gar nicht den Glukosewert im Blut. Sie messen die sogenannte Gewebeglukose. Und diese lässt sich mit der Blutglukose nur direkt vergleichen, wenn wir eine waagerechte Kurve haben, da die Glukose-Konzentration im Gewebe der blutigen Messung nacheilt. Wenn man also selbst, mit allen Defiziten wie oben beschrieben, vergleichen will, dann am Besten morgens, noch vor dem Aufstehen.

Nach meinem derzeitigen Kenntnisstand gibt es keine allgemeinverbindlichen Standards zur Ermittlung der MARD. Für mich war die MARD bisher kein Kriterium Für oder Wider ein CGM-System.

Randnotiz:

Ich bezahle meine Sensoren selbst. Meine Bauchspeicheldrüse hat noch eine gute Restfunktion – manchmal zumindest – und ich komme mit Basalinsulin, angepasster Ernährung und viel Sport klar. Wieso verwende ich einen CGM-Sensor? Weil ich viel Sport treibe und, wenn ich beruflich „draußen“ unterwegs bin, sehr viele Kohlehydrate brauche. Mein HbA1c-Wert ist immer unter 6% seit ich CGM-Sensoren verwende. Mein Leben besteht aus Abwechslung, frei nach dem Motto: Heute hier, morgen dort – bin kaum da, muss schon fort.

Dies umfasst beruflich die Länder von Australien bis Ägypten, mit all den unterschiedlich ausgeprägten Lebensmitteln und Ernährungsweisen. CGM hat mir hier unheimlich geholfen.