oder Hunde, wollt ihr ewig leben?

Ja nun, in China gibt es Dutzende von Wundermitteln. Das wunderlichste von allen ist für mich das Jiao Gu Lan. Dies ist ein Kraut (Gynostemma pentaphyllum) und wird auch Kraut der Unsterblichkeit genannt.

Ganz erstaunlich an diesem Kraut ist, dass es in der Traditionellen Chinesischen Medizin lange nicht erwähnt wurde. Es war bis ca. 1970 eine lokal begrenzte Volksmedizin. Bei Volkszählungen in den 1970-er Jahren wurde festgestellt, dass in den beiden Provinzen Guizhou und Gaungxi vermehrt 100-Jährige lebten. Man hat kurzerhand alles mögliche als Ursache ausgeschlossen und übrig blieb dann alleine die Tatsache, dass die dort Jiao Gu Lan Tee tranken.

An dieser Stelle sei der Hinweis meinerseits erlaubt, dass die Zusammensetzung des Krautes immer mal wieder untersucht wird und die pharmakologische Wirkung eng mit der Herkunftsregion einhergeht. Sollte also wirklich jemand diesen Tee aufbrühen, dann sollte darauf geachtet werden, dass der Tee aus Shaanxi, Fujian oder Henan kommt. Im Jahr 2004 wurde Pingli Jiao Gu Lan aus der Provinz Shaanxi als geschütztes Produkt anerkannt.

Das Qinling-Gebirge muss hier besonders erwähnt werden. Dieses Gebirge erstreckt sich über 170km auf 2000 bis 3600m Höhe.

Man darf davon ausgehen, dass dieser Tee, wenn die Pflanze im Flachland gezogen wurde, nicht viel mehr als Grüner Tee ist und die Inhaltsstoffe völlig andere sind, bzw. viele Inhaltsstoffe fehlen.

Auch die Sorte spielt eine große Rolle. Die Züchtung Qinlong enthält wohl über 15% Saponine.

Was ist denn drin, in Jiao Gu Lan?

Gynostemma enthält hauptsächlich Saponine, Polysaccharide, Flavonoide, Aminosäuren, pflanzliche Proteine, Z-Alkohole, Pigmente, organische Säuren, Cellulose und Chlorophyll. Die erste 3 genannten sind wohl die wichtigsten Inhaltsstoffe.

Was bewirkt Jiao Gu Lan Tee?

Nun, in der Literatur wird beschrieben, dass der Tee die Nerven beruhigt, das Altern lindert, die Gehirnfunktionen verbessert, Entzündungsprozesse bremst, Bluthochdruck, hohen Blutzucker, hohes Blutfett verringert – all dies lässt mich das Kraut in meine Sammlung der Wundermittel aufnehmen.

Vier Wochen lang täglich 4-5 Tassen Jiao Gu Lan Tee

Jeder der Diabetes hat weiß, dass nicht jeder Tag gleich verläuft. Was ich gestern noch relativ problemlos essen konnte, kann mich morgen schon einen halben Tag lang ärgern. Ist es nicht so? Also macht es keinen Sinn, ein paar Tage lang den Tee zu trinken um dann festzustellen: er wirkt! Er wirkt! Meine Bauchspeicheldrüse arbeitet wieder!

Ich habe weder besser geschlafen, noch hat sich mein Glukose Management Index und/oder HbA1c verändert. Nix.

Vielleicht bemerken am ehesten noch Typ 2 Diabetiker einen Effekt, wenn sie die Teeblätter verzehren – es sind schlichtweg ein paar Gramm Ballaststoffe.

Sollte ich wider erwarten 150 Jahre alt werden, dann schreibe ich hier nochmals und korrigiere mein Fazit.

Nach 3-5 Mal Aufbrühen habe ich die Blätter gegessen.