Komm' wir schauen mal nach dem Osten!

Kategorie: Reisen in China

Bei den Fischern

Nachdem wir bereits einige Tage wieder in Yunnan am Fuxian See sind, haben wir heute mal wieder bei den Fischern vorbeigeschaut. Es sieht hier zwar überall aus wie in einem botanischen Garten, der Klimawandel geht aber nirgends spurlos vorrüber. Auch nicht bei den Fischern.

Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Wasserstand wieder gesunken. Dramatisch gesunken.

Es ist eine kleine Runde zu Fuß vom Hotel zu den Fischern. 10 000 Schritte, also eine machbare Runde. Auf dem Weg dorthin wird mir immer klar, dass die Farbe Blau, nirgends so blau erscheint wie in Yunnan. Das ist jedesmal aufs Neue überwältigend.

Auf die Bilder klicken, um diese am PC zu vergrößern. Das Handy einfach quer drehen.

Harte Arbeit

Die Fischer verrichten harte Arbeit, sie fahren zwischen 17 und 18 Uhr raus und werfen die die Netze aus. Dann kehren die aber nicht zurück sondern schlafen in ihren Kojen.

Hier mal ein paar Impressionen, wie es bei den Fischern aussieht.

Bei den Fischern müssen alle mithelfen. Die Frauen prüfen und verstauen die Netze.

Ist der Mann noch nicht zurück, dann wird geduldig gewartet.

Eine allzu karge Ausbeute, für so viele Fischer und so viele Stunden Arbeit. Im Gespräch sagten die Fischer mir, dass es jedes Jahr weniger Fische gibt. Die Ausbeute sind zwei Eimer mit 2-5cm langen Fischen…………….

Tai Hu

Über den 1. Mai sind wir an den Tai Hu gefahren, den Tai-See, der nahe an Shanghai liegt. Trotzdem es noch keine vier Wochen seit der Prostata-OP sind hat die Fahrerei als Selbstfahrer sehr gut geklappt. Der Tai Hu is tatsächlich der drittgrößte Süßwassersee in China.

Der Poyang-See südwestlich von China ist der größte See in ganz China. Der Dongting-See ist der zweitgrößte See Chinas.

Da gibt es noch einen sehr großen See, den Qinghai-See auf dem Qinghai-Tibet-Plateau. Der See liegt auf ca. 3200m Höhe und ist ein Salzsee.

Ausser den 5 Tagen im Krankenhaus habe ich zwar Homeoffice geleistet, aber irgendwann musst Du dann doch etwas anderes sehen. Also, Bündel geschnürt und ab an den Tai Hu.

Wir kamen bereits am 30. April bei Regenwetter an.

Wenn China eines so richtig gut kann, dann ist ja sich zu präsentieren. So auch hier. Es war nett anzuschauen.

Wasserstadt

Tags darauf war das Wetter top und wir besuchten eine dieser sogenannten Wasserstädte, von denen es rund um Shanghai einige gibt. Was macht diese Wasserstadt besonders? Ganz einfach, es hat dort keine Touristen! Null. Dort trifft man wirklich nur Einheimische. Die meisten von denen kommen dann auch erst nach dem Mittagessen und setzen sich ins Teehaus. Meine Frau und ich haben dort zu Mittag gegessen, sind einmal durchgegangen, ins Teehaus und vom Teehaus nach nebenan zum Abendessen. Klingt faul und war auch so.

Ich werde nicht erwähnen, wie diese Stadt heißt, ein sehr gut besuchtes Beispiel ist aber die Wasserstadt Zhujiajiao.

Teehaus

Was ist denn ein Teehaus oder ein Tee-Platz? Nun, ganz einfach, dort geht man hin und entspannt sich. Man plauscht, liest in einem Buch, spielt am Handy, beobachtet andere Menschen und – das Wichtigste – man trinkt guten Tee. Man bezahlt dort der Anzahl der Personen entsprechend für eine Tasse oder ein Glas mit Teeblättern. Es gibt dann kleine Snacks dazu und das heiße Wasser als ‚free flow‘. Man geht dort nicht hin um richtig zu essen.

Auf dem sieht man alles: ein paar Snacks, das Teeglas, den Kanal, das Ufer gegenüber…….

Ausser diesem Foto wurden alle anderen mit der alten Sony Alpha 6000 gemacht. Ich mag diese Kamera und ist sie noch so alt.

Fuxian See

Das chinesische Neujahrsfest verbrachte der Shanghai-Schwabe und Frau in Yunnan. Am Fuxian See. Dieser See gilt mit ca. 151m Tiefe als der zweittiefste See Chinas. Der Fuxian See ist eine Art Wahlheimat von uns. Wenn man in einer Stadt mit 25 Millionen Einwohnern lebt, dann sehnt man sich irgendwann nach Ruhe. Und genau diese Ruhe findet man hier. Wieso kann man hier Ruhe finden, da schöne Orte in China doch in der Regel total überlaufen sind_

Der Fuxian See ist ein Trinkwasser-See und wurde vor Jahren entsprechend geschützt. Es gibt schlichtweg keine touristischen Aktivitäten mehr am Fuxian See. Man muss laufen und die Natur genießen. Es ist einfach wunderbar! Durch diesen Rückbau zum Trinkwasserspeicher wurden sehr viele Gebäude abgerissen – das einzige Hotel nah‘ am See ist jetzt das HILTON.

Ausblick vom Hotelzimmer
Im Schatten sitzen….

Es war Januar und somit Winter – es war allerdings nie kalt. Und wie es in Yunnan eben so ist, vor der Sonne muss man sich gut schützen.

Wir haben viele Stunden am Ufer verbracht – redend, lesend, den Wellen lauschend. Einfach ein Ausgleich zur immer hektischen Stadt.

Wie man oben sieht hielt sich die Menschenmenge in engen Grenzen.

Von diesem See aus unternahmen wir auch Tagestouren, wie z.B. zu den Flaschengebäuden in Mile.

Ob diese Gebäude wirklich aus alten Zeiten stammen oder, ob es nur Touristenattraktionen sind, ich kann es nicht sagen. Man munkelt, dass es Weinlager waren und durch den Kamineffekt das ganze Jahr hindurch konstante Temperaturen im Innern herrschten.

Jedenfalls ist es nett anzuschauen und mir gefällt es hier.

Ab 1. November lebe ich seit mehr als 14 Jahren in Shanghai. Anfangs erfüllte mich das mit kindlichem Stolz – Shanghai, welch eine Stadt von Welt! – später war es mir egal und heutzutage nervt es mich nur noch, wenn jemand sagt: „Boah, Du lebst wirklich in Shanghai?“

Ja, ich lebe in Shanghai. Es ist teuer, zu viele Menschen, ständig Stau und stellenweise sehr schmutzig. Der Führerschein kratzt was die Punkte angeht ständig am Limit. Die letzten 6 Punkte, die ich sammelte waren allesamt der Tatsache geschuldet, dass ich keinen Rollerfahrer umfahren wollte. Die Verkehrspolizei sagt dazu schulterzuckend: „Dann musst Du eben langsamer fahren und dann stehen bleiben!“

Mein Ventil ist die Insel Chongming. Meine Frau ist von Chongming und das Haus der Eltern steht dort. Und das Wichtigste, das Rennrad hängt dort an der Wand!

Reisen in Shanghai

Letztens war ich dann aber doch überrascht, als ich zu Fuß in der Nachbarschaft unterwegs war. Ich ging zum Suzhou Creek, einem kleinen Flüßchen, welches 2009 eine stinkige, fischlose Brühe war. Des Shanghai-Schwaben Erstaunen war groß, als er auf eine Anlegestelle eines Sightseeing Schiffes traf.

Natürlich konnte ich mir dies nicht entgehen lassen und nur 30 Minuten später war es mir gelungen, das Ticket zu kaufen. Ja nun, ich kann die Sprache lesen nur musste das Ticket online erworben werden und meine Daten im Handy weisen mich als Ausländer aus. Das macht manche Dinge einfach komplizierter.

Blauer Himmel über dem Suzhou Creek

Auch der Fußweg entlang des Suzhou Creek lädt zum Flanieren ein.

Auf dem Unigelände am Suzhou Creek

Diese Art Fußweg entlang des Suzhou Creek zieht sich über viele Kilometer.

Entlang des Flußes

Ich habe also diese „Ecke“ von Shanghai neu kennengelernt und muss sagen, dass ich es genießen konnte dort 15000 Schritte zu gehen.

Er Hai-See und drum herum

Anfang November 2022 waren der Shanghai-Schwabe und seine Frau am Erhai-See. Es herrschte noch eine gewisse COVID-Panik in der Bevölkerung und eine absolute Zero COVID Policy von Seiten der Offiziellen. Reisen war möglich, man musste aber gewisse Auflagen erfüllen. Und für den Fall, dass man positiv getestet wurde, war einem die Quarantäne sicher. Weshalb also das Risiko in Kauf nehmen? Ganz einfach: man war alleine auf weiter Flur!

So waren wir also in der Provinz Yunnan, nahe der Stadt Dali. Dazu flogen wir von Shanghai in einem leeren Flugzeug nach Kunming, mieteten dort ein Auto und fuhren nach Dali. Genauer gesagt ins Hilton Dali Resort dort. Ein sehr schönes Hotel all der Aufmerksamkeit der 50 Angestellten für 15 Gäste!

Was eine tolle Landschaft!

Nirgends in China ist der Himmel so blau und das Wasser so klar wie in Yunnan. Hier selbst zu fahren war auch sehr entspannt – es hält sich zwar keiner an Regeln, man ist aber langsam und nicht aggressiv unterwegs. So haben wir alle Plätze rund um den See erkundet.

Auch die sehr bekannte Altstadt von Shuang Lang. Normalerweise total überfüllt – jetzt leer.

Ob dieser Stuhl heutzutage auch nur eine Minute leer ist?

Rund um den Erhai-See gibt es natürlich auch Sehenswürdigkeiten. Der Shanghai-Schwabe besichtigt gerne Tempel. In diesem Falle die 3 Pagoden und den Chongsheng Tempel. Ja nun, der Wikipedia-Link gibt nun nicht so viel preis.

Deshalb schreibt der Shanghai-Schwabe ein paar Zeilen dazu. Die 3 Pagoden sind drei baufällige Türme, die man von außen – und nur von außen – bestaunen kann.

Mit den Bergen und dem blauen Himmel ist das echt schön

Man fährt mit einem kleinen Bus rauf zum Tempel und läuft dann zurück zum Parkplatz.

Alles leer – COVID-Alarm

Wie war das mit COVID? Es war kompliziert, aber machbar. Irgendwie so: aus Shanghai kommend benötigte man die ersten 7 Tage täglich einen negativen Test. Es gab Test-Container auf öffentlichen Parkplätzen und die Dauer des Testes lag bei rund 3-5 Minuten. Es war ja auch dort alles leer! Wer wollte denn das Testergebnis sehen_ Nun, beim Verlassen jeder Autobahn, in China hat jede Ein- und Ausfahrt eine Mautstation, beim Ticketkauf an jeder Sehenswürdigkeit, die Rezeption des Hotels die ersten vier Tage………man musste diesen grünen Healthcode schon vorzeigen.

Innenansichten des Tempels

Ohne diesen grünen QR-Code wäre man fällig gewesen. Fällig für die Quarantäne. Deshalb war die Freude groß, wenn in der Nacht nach dem Test das Ergebnis negativ war.

Hurra! Negativ.

Der Shanghai-Schwabe in Yunnan

Am 3. November 2022 landeten meine Frau und ich in Kunming in der Provinz Yunnan. Dort wurden wir von einem Fahrer der Mietwagenfirma abgeholt und zu deren Parkplatz gebracht, wo wir einen Mietwagen aussuchten.

Nicht zu klein, nicht zu groß

Das Kennzeichen zeigt 云 für Yunnan und das „A“ steht für die Hauptstadt der Provinz, also Kunming. Man bezeichnet Kunming auch oft als Frühlingsstadt, weil immer Temperaturen wie im Frühling herrschen oder als Blumenstadt, weil hier Schnittbblumen gezüchtet werden.

Von dort fuhren wir dann knapp 400km nach Dali, wo wir im Hilton gebucht hatten. Ein nettes Hotel – vor allem, leer. COVID-Alarm.

Insgesamt 15 Gäste

Wir hatten ein tolles Zimmer. Das Hotelmanagement hat es wirklich geschafft die paar Gäste auf unterschiedliche Flügel zu verteilen. Wir hatten eine Aussicht auf den See mitsamt Sonnenuntergang.

All die kleinen Häuschen auf dem Foto unten sind Ferienwohnungen – alle waren leer. Dali und der Erhai-See sind eine der am überlaufentsten Gegenden in China. Wenn nicht gerade COVID-Alarm herrscht.

Sonnenuntergang über Dali

Shuang Lang – die Altstadt

Shuanglang ist eine Berühmtheit. Jeder, der nach Dali reist besucht Shuanglang. Bis 2010 in etwa war dies eine kleine friedliche Stadt deren Einwohner vom Fischfang lebten. Heute ist die kleine Stadt total überlaufen und die Einwohner leben davon, Touristen abzuzocken.

Der Eingang zur Fußgängerzone

Die Fußgängerzone ist recht lang, wenn man deren Ende erkunden will, dann hält man einen dieser kleinen, weißen Busse an und springt auf. Touristen müssen bezahlen, Einheimische fahren umsonst mit.

Wir waren an mehreren Tagen dort. Es war so leer, dass wir uns ein privates Zimmer direkt am See mieteten.

Am Beginn der Fußgängerzone fanden wir ein Restaurant mit wirklich leckeren Fischgerichten.

Ob der Fisch aus dem lokalen See kommt?

Ob der Fisch wirklich aus dem See kommt darf bezweifelt werden, ich vermute eher aus einer Fischfarm.

Das Restaurant war sehr schön anzuschaun.

Man erkennt es an den Pflanzen, hier wird es nicht richtig kalt.

Hier hatten wir zwei Nächte bei einem privaten Anbieter gebucht. Der Baustil war interessant. Das Haus war gegen einen Hang gebaut – und vor dem Hang wurde keine Mauer hochgezogen, es war nur ein Eisengitter dort installiert.

Private Unterkunft
Näher am See geht nicht

Für uns hat sich die Reise nach Dali gelohnt! Wir waren aber praktisch auch alleine dort. Das hat es zu einem Erlebnis gemacht, einem angenehmen noch dazu.

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