Komm' wir schauen mal nach dem Osten!

Schlagwort: Shanghai-Schwabe (Seite 1 von 2)

Was soll ich sagen, ich bin beim Aidex X hängen geblieben. 10 Sensoren sind an meinem iPhone XR gelaufen, der 11. jetzt am iPhone 12. Selbst dieser Wechsel, bei laufendem Sensor, war völlig problemlos.

  • 10 Sensoren ohne jeglichen Ausfall
  • 10 Sensoren ohne jeglichen Kontakt zur Hotline
  • 10 Sensoren ohne jegliche Pflasterallergie
  • 10 Sensoren ohne zusätzliches Überpflaster
  • 10 Sensoren mit eine erwarteten HBA1C, der um 0,2% zu hoch lag
  • 10 Sensoren für 26 Euro das Stück

Ich werde den „billigen, chinesischen Mist“ auch weiterhin nutzen.

Die geleerte Stadt

Es ist ja so, dass alle Gebäude bis 200m zum See geleert und abgerissen wurden. Der Fuxian soll als Trinkwasserspeicher erhalten bleiben, der Tourismus auf und im Wasser ist nicht mehr erlaubt. Gestern war ich dann an einem seltsamen Ort. Es war die geleerte Stadt.

Auf dem Weg yu dieser Stadt waren bereits überall Warnschilder zu lesen: Drohnenfliegen verboten, Wege dürfen nicht verlassen werden, Fotografieren eingeschränkt. Wirklich seltsam.

Als wir dort ankamen, war dann klar, was Sache ist. Eine chinesische Werft. Hinter hohem Sichtschutz. Meiner Frau verging das Lachen, sagte ich doch ein paar Tage zuvor, dass das große, graue Schiff dort im Nebel aussieht wie ein Militärschiff.

In dieser geleerten Stadt gibt es 2 uralte Tempel, die der Grund für unseren Besuch waren. Die Frau, welche einen Tempel beaufsichtigt hat uns dann erklärt, dass diejenigen, die aufgrund des Naturschutzes ihr Haus abgeben mussten nur eine kleine Entschädigung erhalten haben. Diejenigen, die wegen des „Regierungsprojektes“ raus mussten, haben 1 Million RMB pro Etage erhalten. Das ist bei 2-3 Etagen der Freibrief zur Rente.

Neben dem einen Tempel steht ein Haus, welches unbewohnt sein sollte.

Fensterglas zerbrochen, fehlende Fenster…………..aber, ein unscheinbarer Hinweis darauf, dass dort noch jemand wohnt! Wie man sieht, fehlen die Leitungen am Strommast rechts im Bild. Bis auf zwei Drähte, die den Strommasten nur als Aufhängung verwenden und rechts aus dem Bild laufen. Dort sind die ans öffentliche Stromnetz angeschlossen. Links laufen die Drähte über dem rostroten Tor in das Gebäude rein. Dort lebt noch heimlich jemand.

Man hat mich eindringlich davor gewarnt, das „Regierungsprojekt“ zu fotografieren. Davon, die geleerte Stadt abzulichten, hat mich niemand gewarnt.

Diese alten und baufälligen Gebäude werden vom Personal des unaussprechlichen Projektes bewohnt.

Doch nun zu den Tempeln.

Guan Sheng Gong Tempel

Der Tempel ist natürlich relativ verfallen. Die Stadt ist nahezu leer und nur die Verwalterin und ihre 89 jährige Mutter leben noch im Tempel.

Mein Frau hat diese Fotos geschossen und wie bei Menschen aus Fleisch und Blut schneidet sie auch bei Gottheiten die Köpfe beim Fotografieren ab. Ich liebe ihre Konsequenz!

Wen Chang Tempel

Der zweite besuchte Tempel in der geleerten Stadt war der Wen Chang Tempel. Wie ihr richtig bemerkt habt, man muss das von rechts nach links lesen!

文昌寺。Ein Mann von 63 Jahren hielt uns eine Stunde lang einen Vortrag. Eigentlich sollte der Tempel auch längst abgerissen sein. Aber, es ranken sich Geschichte und Legenden um den Tempel.

Anfang September 2022 sollten die Arbeiten beginnen und der Tempel abgerissen werden. Am 05. September gab es dann ein Erdbeben in Sichuan, welches am Tempel zu spüren war. Der Höchstwert betrug 6,6.

Seither hat sich niemand mehr getraut, den Tempel abreißen zu wollen.

Aber auch hier, der Tempel ist vom Stromnetz getrennt. Weiterhin, und das ist kein Witz, haben wir es gerade noch geschafft, dort mit dem Auto wieder wegzukommen. Solange wir dort waren wurden Löcher in die Betonstraße gebohrt und es wurde damit begonnen, ein Tor zu installieren.

600 Jahre alt sei der Stein für die Räucherstäbe.

Es war hoch interessant, den Geschichten dieser beiden Alten in den Tempeln zu lauschen.

Ein Blick in Google Maps und hier Satellitenbild ausgewählt zeigt das Ausmaß der Entfernung der Gebäude.

Biyun Tempel

Auch mehrere Jahre nach dem ersten Besuch am Fuxian gibt es noch Orte, die es zu erkunden gilt. Diesmal war also der Biyun Tempel dran. Der Biyun Tempel befindet sich an der Westseite des Fuxian Sees und liegt zu Füßen der Berge dort. Die Tempelanlage – denn es ist nicht nur ein Gebäude – ist über einen Hügel verstreut. Diese Gebäude sind über Treppenstufen miteinander verbunden.

Ein paar Daten

Der Biyun Tempel wurde 1404 erbaut, was in die Ming Dynastie fällt. Der Tempel verfiehl mehrmals und wurde bis 1922 immer wieder renoviert. Während der 10 Jahre andauernden Kulturrevolution wurde der Tempel komplett zerstört. Dann wurde der Tempel 1985 wieder neu errichtet. Der Tempel bedient die Anhänger des Taoismus, enthält aber auch Elemente des Buddhismus.

Man erkennt das sehr schön an den verwendeten Worten auf dem Weg zum Tempel. Dieses Wort wird dào gesprochen und kann unter anderem „Weg“ bedeuten. Also, ein klarer Hinweis auf den Daoismus, welcher 1949 von den Kommunisten verboten wurde. Seine Anhänger wurden umerzogen und die Zahl der Anhänger sank innerhalb von 10 Jahren um 99%. Wen wundert es?

Heutzutage ist es eine anerkannte Glaubensrichtung in China. Der Biyun Tempel ist meiner Meinung nach eine Mischung aus Daoismus und Buddhismus.

Als Ausländer, der das von außen betrachtet, kann ich nur den Kopf schütteln, wie Buddhismus und Daoismus in China „praktiziert“ werden. Das hat mit einem Leben um sich weiter zu entwickeln nichts zu tun. Die beten hier nicht nur für Gesundheit, die beten hier auch für Reichtum. Es sind meistens auch irgendwelche lokale Gottheiten in den Tempeln zu sehen. Das passt für mich alles nicht wirklich zusammen.

Wenn man ein Leitbild des Taoismus kennt:

Ein einfaches Leben führen, die Nutzung der Ressourcen auf ein Minimum beschränken und die Großzügigkeit der Natur nicht überstrapazieren .

……………..und dann an China denkt………………………

Der steinige Weg

Der Weg durch die Tempelanlage ist steil und beschwerlich. Der Biyun Tempel ist über den ganzen Hügel verstreut.

Wir waren die einzigen, die an diesem Tag dort waren. Außer den Angestellten, welche die Anlage überwachen und Videos schauend dort sitzen.

Es gibt einen Tag im Jahr, an welchem hier totale Überfüllung herrscht. Um den 3. März pilgern Scharen von Touristen hier hoch und beten für ein erfolgreiches und gesundes Jahr. Nach Aussagen der Angestellten hat allein die Art und Weise, wie sich die Scharen hier hochboxen nichts mit den beiden Religionen zu tun. Hier herrscht dann, wie in China üblich, der Egoismus und der Einsatz körperlicher Kraft vor.

Rote Bänder mit Wünschen drauf geschrieben. Kann man per Selbstbedienung entnehmen und per WeChat Scan bezahlen.

Satellitenempfang für die Angestellten…………….

Da die Anlage nicht gut besucht ist, außer eben Anfang März, brannten auch keine Räucherstäbe und der oft typische Tempelgeruch und die durchziehenden Rauchschwaden, welche oft für eine mystische Stimmung sorgen fehlten komplett.

Interessant war es allemal.

Kurzmitteilung. Weihnachten ist natürlich kein chinesisches Fest. Nun, vielleicht für die paar Christen, welche in manchen Städten leben, aber zum Großteil sind Chinesen eben keine Christen und kennen weder die Bedeutung von Weihnachten, noch Ostern.

Das ist aus meiner Sicht auch in Ordnung und ich fände es tatsächlich besser, wenn in den Städten und Hotels eben keine Weihnachtssymbolik gezeigt würde. Dies geschieht nur, um den Kommerz anzukurbeln – mehr steckt da nicht dahinter.

Was aber dieses Jahr in China abläuft habe ich so noch nicht erlebt. Brennende Weihnachtsbäume.

In Chengdu brannte ein Weihnachtsbaum lichterloh und das Netz ist voller Hasskommentare. Man kann sehr schön erkennen, wie gespalten dieses Land eigentlich ist.

Die Hasskommentare beziehen sich alle auf die Schlacht am Changjin See 1950.

Das sagt Wikipedia.

Das Problem ist, dass das Nationalgefühl und der Hass auf alle anderen in China durch Filme wie diesen noch geschürt werden.

Im Netz sind jetzt also jede Menge Kommentare zu lesen, die grundsätzlich dazu aufrufen alle Weihnachtssymbole zu vernichten. Dieser brennende Baum wird gefeiert.

Toleranz funktioniert anders.

Meine persönlichen Eindrücke sind, dass China seit COVID immer intoleranter und aggressiver wird. Dies wird durch die aktuellen wirtschaftlichen Probleme noch beschleunigt.

Videos von aufeinander einprügelnde Fahrgästen in den Metros, aufgrund von Streitigkeiten um einen Sitzplatz oder von Verkehrsteilnehmern nach einem leichten Blechschaden sprechen hier Bände. Dieses Volk verroht zusehends.

Offizielle Erklärung für den abgebrannten Baum war eine Zigarettenkippe. Nun, es könnte auch an der Qualität der chinesischen Lichterketten gelegen haben. Wer weiß das schon.

Weihnachtsessen

In China wird Weihnachten nicht direkt gefeiert. Hier in Yunnan, am Fuxian See sieht man fast gar keine Weihnachtssymbole ausserhalb des HILTON Hotels. So wird auch kein Weihnachtsessen angeboten – was ja nicht bedeutet, dass man nicht trotzdem gut essen kann. In diesem Sinne: hier unser Weihnachtsessen.

Hinter dem HILTON gibt es diesen Hügel, mit den leer stehenden Wohnungen und Häusern. Angeblich sind diese Gebäude von März bis September gut belegt. In diesen Gebäuden gibt es auch Restaurants und in einem davon waren wir.

Dieser Hügel nennt sich Sun Shan – in etwa „Sonnenhügel“. Außerhalb der Saison ist das aber der Arsch der Welt. Man will dort nicht wohnen.

Also einen Tisch gebucht und nix wie hin – am Weihnachtsabend.

Alles streng alkoholfrei – als Ausländer willst Du in China nicht mit mehr als 0,0 Promille erwischt werden.

Der Tisch war bereits eingedeckt.

Meine Frau und ich waren uns einig: die Austern waren extrem lecker.

Das Blätterteigzeugs nix besonderes, zu viel Fleisch, der Meeresfrüchte-Topf zu zitronenlastig durch das Lemongrass und die Nachspeise zu süß,

Frohe Weihnachten!

Das Beste war natürlich die Lage des Restaurants hoch über dem See und der Sonnenuntergang gegenüber.

Bei den Fischern

Nachdem wir bereits einige Tage wieder in Yunnan am Fuxian See sind, haben wir heute mal wieder bei den Fischern vorbeigeschaut. Es sieht hier zwar überall aus wie in einem botanischen Garten, der Klimawandel geht aber nirgends spurlos vorrüber. Auch nicht bei den Fischern.

Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Wasserstand wieder gesunken. Dramatisch gesunken.

Es ist eine kleine Runde zu Fuß vom Hotel zu den Fischern. 10 000 Schritte, also eine machbare Runde. Auf dem Weg dorthin wird mir immer klar, dass die Farbe Blau, nirgends so blau erscheint wie in Yunnan. Das ist jedesmal aufs Neue überwältigend.

Auf die Bilder klicken, um diese am PC zu vergrößern. Das Handy einfach quer drehen.

Harte Arbeit

Die Fischer verrichten harte Arbeit, sie fahren zwischen 17 und 18 Uhr raus und werfen die die Netze aus. Dann kehren die aber nicht zurück sondern schlafen in ihren Kojen.

Hier mal ein paar Impressionen, wie es bei den Fischern aussieht.

Bei den Fischern müssen alle mithelfen. Die Frauen prüfen und verstauen die Netze.

Ist der Mann noch nicht zurück, dann wird geduldig gewartet.

Eine allzu karge Ausbeute, für so viele Fischer und so viele Stunden Arbeit. Im Gespräch sagten die Fischer mir, dass es jedes Jahr weniger Fische gibt. Die Ausbeute sind zwei Eimer mit 2-5cm langen Fischen…………….Diese Fische wurden im Fuxian Lake zuvor ausgesetzt. Es handelt sich um Silberfische aus dem Taihu, einem See nahe Shanghai.

Große Fische gibt es hier kaum mehr. In den Restaurants rund um den See dagegegen gibt es große Fische als „Steamed Fish“. Nur eben nicht aus dem Fuxian See. Die sind alle gezüchtet.

Diabetes-Monster

Erstaunlich, wieviele an Diabetes erkrankte Menschen von ihrem Diabetes-Monster reden! Das hatte ich noch nie so empfunden, ganz im Gegenteil.

Wieso denn ‚ganz im Gegenteil‘, was bedeutet das denn? Nun, der Diabetes hat dazu geführt, dass ich mich mit den Themen Ernährung, Bewegung und Gesundheit auseinandersetze. Deshalb sage ich, dass der Diabetes für mich eine Art Lebensberater geworden ist. Von einem Diabetes-Monster ist das weit entfernt!

Ernährung

Ich gebe es zu, ich bin ein extremer Mensch. Mache ich etwas, dann mache ich es richtig! Oben sieht man meinen Glukoseverlauf der letzten Nacht, durch das Frühstück, bis zum Sport.

Mein Frühstück ist so eine „Power-Bowl“ aus Gemüse, etwas Obst, Käse und Nuss-, Oliven-, Leinsamen- oder Advocado-Öl.

Die Kohlehydrate für das Radfahren kommen hier von den Kichererbsen. Brot gehört für mich zu den Lebensmitteln, die ich nicht verzehre. Da steckt so viel Energie drin, die könnte ich niemals „verbrauchen“.

Snacks bestehen bei mir am Nachmittag auch nicht aus Kuchen oder anderem Süßen. Gegen 15 Uhr gibt es griechischen Joghurt – Achtung! Nicht Joghurt griechischer Art, sondern griechischen Joghurt, mit Kürbiskernen und hier im Foto Preiselbeersaft und Blaubeeren.

Natürlich gibt es nicht jeden Tag dasselbe.

Bewegung tut Not

Ich leihe den Begriff mal aus und sage, dass das Diabetes-Monster auch nach Bewegung verlangt. Nein, diese Aussage ist falsch! Jeder Mensch, ob er nun Diabetes hat oder nicht, sollte sich regelmäßig bewegen.

Heute, am Samstag, saß ich also auf dem Rad, bis der Blutzucker auf 5.0mmol/l runter ging. Nach 45 Minuten hatte ich also mein Soll erfüllt. Heute Mittag werde ich dann noch 10 000 Schritte am Fluss entlang gehen.

Für mich ist der Diabetes kein Monster. Ich denke, die Dinge positiv zu sehen ist auch nicht naiv – es erleichtert aber vieles ungemein.

Kollegen und Freunde sagen ziemlich oft zu mir: Du hast unheimlich viel Glück! Wieso habe ich das nicht?

Im Allgemeinen antworte ich darauf so: Wenn Du das Glück wärst, würdest Du dann zu Dir kommen wollen?

Übrigens: Frosch hat fast keine Auswirkungen auf die Blutglukose!

Von Zhengzhou nach Kaifeng

Heute beschreibe ich nichts, was ich selbst erlebt oder erfahren habe. Heute beschreibe ich die verrückte Radfahrt der Studenten von Zhengshou nach Kaifeng. Ein Ereignis der Superlative, selbst für China, in welchem ja eine Menge Menschen leben.

Ursprung des nächtlichen Umtriebs

Im Juni 2024 entschlossen sich vier Studentinnen in der Nacht von Zhengzhou nach Kaifeng zu radeln, um dort – und dies bedient jetzt meine Vorurteile gegenüber Chinesen – die berühmten Kaifeng Suppen Dumplings zu essen. Das sind ja immerhin 50km und für untrainierte Studenten auf diesen Mietfahrrädern ist das eine Herausforderung. Meine Vorurteile gegenüber Chinesen sind: steh‘ denen niemals im Weg, wenn die essen wollen! Die mähen dich nieder. Chinesen jeglichen Alters geht das Essen über alles.

Diese Radfahrt der kleinen Gruppe ging unter der Bezeichnung „Youth has no price, Night Ride to Kaifeng has it“ viral und fand immer mehr Beachtung. Mittlerweile nehmen auch Studenten von anderen Universitäten und deren Freunde an der Fahrt teil.

Der Preis fuer eines diese shared bikes beträgt für diese Fahrt 16.5RMB, was in etwa 2.15Euro entspricht.

Stand heute

Die Teilnehmerzahl am 09. November schwankt extrem, je nachdem, wem man Glauben schenken mag. Die offizielle chinesische Seite spricht von 17000 Radlern. Die Miet-Rad Unternehmen registrierten dagegen 100.000 zusätzlich eröffnete Mietbike-Accounts. Andere Quellen benennen 200.000 Teilnehmer.

Es gab in Zhengzhou schon Stunden vor dem Ereignis kein Mietrad mehr.

Da der Starttermin der 9. November 16:oo Uhr war, brach auf den Straßsen nach Kaifeng natürlich das Chaos aus. Die Polizei reagierte und sperrte die Hauptverbindung für den Kraftfahrzeug-Verkehr. Eine Zweirad-Lawine war auf dem Weg nach Kaifeng, gesäumt von begeisterten Zuschauern.

Der Morgen danach

Wie erwähnt, es sind 50km und untrainierte Studenten. Die Ernüchterung der Menschen in Kaifeng kam am Morgen danach. Schlafende Studenten über die ganze Stadt verstreut und – ein Bild des Grauens – 100.000 Mieträder überall in der Stadt verstreut. Die Kernstadt selbst hat nur etwa 1.2 Millionen Einwohner. In China also eine Kleinstadt.

Die Zukunft?

Es wird diese Veranstaltung vermutlich nicht mehr geben. Clever wie immer, die chinesische Regierung wird das nicht verbieten. Aber, die Mieträder werden sich zukünftig automatisch wieder abschließen, wenn man den Stadtbezirk von Zhengzhou verlässt. Grund hierfür ist natürlich der Diebstahlschutz. Ein Schelm, welcher anderes vermutet.

Mögliche Gründe für die Fahrt von Zhengzhou nach Kaifeng

Viele machen den Druck, welcher auf den chinesischen Studenten lastet für diese Fahrt verantwortlich. Welchen Druck denn?

Nun, da wäre natürlich zum einen die wirtschaftliche Lage Chinas. Junge Menschen mit Universitätsabschluss müssen um Jobs kämpfen. Vorbei sind die Zeiten, als die Firmen um die jungen Menschen kämpfen mussten.

Der daraus resultierende Druck der Eltern ist gigantisch. Junge Chinesen sind gefangen in dieser starren Familientradition:

  • Universitätsabschluss
  • Gut bezahlter Job
  • Wohnung kaufen (der männliche Teil)
  • Heiraten
  • Kinder in die Welt setzen
  • Den Eltern der Frau die Erziehung anvertrauen
  • Beide Elternteile gehen arbeiten
  • Die Eltern der Frau gehen in Rente

Sobald einer der oben genannten Punkte nicht funktioniert, baut die liebe Verwandtschaft Druck auf. „Du musst Dich mehr bemühen!“.

Gut bezahlte Jobs sind Mangelware, dann kann keine Wohnung gekauft werden und somit auch nicht geheiratet werden.

Hier eine Aussage einer jungen Chinesin die sehr schön zeigt, wie sich die Jugend teilweise fühlt:

In the eyes of most Chinese, unemployment
is anxiety and rest is crime.
From the age of 18, working until 65,
working all my life.
It is terrible that 40 years of work, but not in
exchange for a happy life. From elementary
school, middle school, high school,
university, it seems that everyone has been
on the road, like a donkev that can never
rest, working until the end of life.

Weiterhin sieht sich die Regierung ebenfalls gezwungen diesen Ablauf zu stören. Frauen können nicht mehr mit 50 Jahren und Männer nicht mehr mit 55 Jahren in Rente gehen. Wenn aber nicht beide Elternteile eines Kindes arbeiten gehen, dann ist die Kasse weit vor Monatsende leer.

All dies berücksichtigend wird klar, welche Gefahr in so einem Ereignis für die chinesische Regierung steckt. 200.000 unzufriedene Studenten auf einem Fleck?

Es waren bereits Aussagen wie, „Wir fühlten uns alle wie Kameraden!“ zu hören.

Ich zweifle an einer Wiederauflage dieses Events.

Aidex X erste Erfahrungen

Nach dem der Aidex X nun ein paar Tage seinen Dienst verrichtet, hier mal eine Zwischenbilanz. Der Sensor macht bisher, was er soll. Er misst zuverlässig die Gewebsglukose.

Dies ist der zweite Beitrag zum Aidex X. Den ersten findest Du hier.

Positiv Seiten des Aidex X:

  • Sehr klein und praktisch nicht zu spüren
  • Hält bisher ohne jegliches Überwurfpflaster
  • Hatte keinerlei Aussetzer, die nicht auf zu große Entfernung zum Handy verursacht waren
  • Nähert man sich dem Handy wieder, ist der aktuelle Wert umgehend sichtbar
  • Alle erfassten Werte/Einstellungen/Eingaben sind bei mir lokal auf dem Handy
  • Sehr genaue Messwerte (verglichen mit meinem Gerät zum blutig messen)
  • Der Verlauf der manuellen Eingaben ist schön übersichtlich

Negative Seiten des Aidex X, bzw. der Software:

  • Die Einstellungen der Alarme ist unzureichend
  • Leider kann man mit der Eingabe der Nahrung kein Bild hochladen

Aidex X, die Software (Linx)

Zur Hauptseite der Software gibt es nicht viel zu sagen, hier sind sich ja alle irgendwie ähnlich.

Es wird der letzte Messwert angezeigt, die Restlaufzeit und man kann die Dauer der Grafik auswählen. 6, 12 oder 24 Stunden Anzeige sind möglich.

Das war am 1. Tag und ich habe nachmittags blutig zur Kontrolle gemessen.

Der Aidex zeigte 5.6mmol/l an, die blutige Messung 5.8mmol/l. Was will man mehr?

Kalibrierbar?

Nein, das Wort kalibrieren wird hier falsch verwendet! Kalibrieren würde bedeuten, den Sensor abzumachen, in eine Kalibrierflüssigkeit zu tauchen und dann den Wert dieser Flüssigkeit einzutragen.

Man kann aber den Messwert dem des Messgerätes mit den Mess-Streifen zur blutigen Messung angleichen. Allerdings nicht am ersten Tag. Das Feld für diesen Abgleich ist erst am nächsten Morgen klickbar. Wie man unten sieht ist das Feld „calibrate“ ausgegraut. Bisher habe ich das Feld 2x morgens benutzt. Aber! Aus Spieltrieb. Einen Unterschied von 0.5mmol/l muss man nicht abgleichen.

Was mir persönlich sehr gut gefällt ist die Anzeige der Historie. Die Anordnung als Zeitstrahl finde ich gelungen.

Ich trage bei der Ernährung keine weiteren Daten ein. Für mich ist der Zeitpunkt des Essens wichtig.

Die Überschrift scheint mir falsch zu sein, es werden alle manuellen Einträge gespeichert, nicht nur die „Fingerstick BG logs“.

Die Alarme

Nun zu einem Punkt, welcher mir gar nicht gefällt und das sind die Alarme. Ganz konkret gefällt mir nicht, dass z.B. der Warnton für Hypo genau 2 x ertönt, dann herrschen wieder 5 Minuten Ruhe. Wieso eigentlich? Ich kann die Zeit zwischen den Alarmen zwar verlängern, aber nicht auf 2 Minuten verkürzen.

Der Alarmton ist nicht auswählbar, die Lautstärke folgt den Handyeinstellungen.

Bei einem Alarm wird auch eine Notiz ans Handy gesendet – völlig unbrauchbar, weil ohne aktuellen Mess-Wert. Wenn so ein Alarm den aktuellen Wert enthält, dann kann man den Wert auch auf anderen Geräten, wie z.B. einem Garmin Radcomputer sehen. Die Meldung vom Aidex X lautet dann nur High oder Low Glucose Alert. Weiterhin kann man den Low-Alarm nur bis 5mmol/l hochstellen und den High-Alarm nur bis 7mmol/l runter. Dazwischen kann man niemals Meldungen bekommen.

Wünschenswert wäre, wenn man die Low-Alarme auf 6.9mmol/l hochsetzen könnte und der Wert in der Alarmmeldung enthalten wäre. Dann könnte man den Wert beim Sport auf den Sport-Computern sehen. Bei anderen Herstellern funktioniert das so.

Es ist leider nirgends beschrieben, bei welchen Werten der schnelle Anstieg / schnelle Abfall Alarm ausgelöst wird.

Ebenso kann ich den Alarm für „Urgent low blood glucose“ nicht testen, da der Wert fest auf 3mmol/l steht und nicht geändert werden kann.

Aidex X

Es gibt in China einen neuen CGM-Sensor. Das Aidex X CGM-System. Die angepriesenen Daten sind folgende:

  • 15 Tage Laufzeit
  • Minuten-Messwerte
  • MARD 8.66%
  • Durchmesser 22mm
  • Bauhöhe 4.2mm
  • Schutzklasse IP68

Der Aidex X im europäischen Netz

Im Internet scheint es den Aidex X auch bereits außerhalb Chinas zu geben.

Link zur Aidex Webseite

Link zur Broschüre

Link zum Handbuch

Link zur CE-Kennzeichnung

Alle oben gezeigten Links sind in Englischer Sprache!

Aidex in China

Grundsätzlich sind die angegebenen Daten dieselben, nur die Art und Weise wie der Sensor aktiviert wird sind unterschiedlich. Wenn man die App für iOS im App-Store außerhalb Chinas herunterlädt, dann sollte man den Sensor durch Bluetooth/NFC aktivieren.

In China wird der Aidex X aktiviert, indem ich den Code auf der Verpackung optisch scanne.

Der QR-Code auf der Aidex X Verpackung.
Das muss gescannt werden

Die Software nennt sich auch in China Linx CGM. Hier der Link zur globalen Version im App-Store.

Wieso teste ich den Aidex X?

Da ich in China lebe und hier keiner der in Europa sehr bekannten Sensoren erhältlich ist, bin ich irgendwie immer auf der Suche nach dem für mich perfekten CGM System. Ich habe da noch eine ererbten Neuropathie, bin beruflich oft auf Reisen und sportlich sehr aktiv. Der Sport und das Bereisen tropischer Länder lassen mich regelmäßig Schwitzen. So sind meine Erwartungen an ein CGM System folgende:

  1. Ausreichende Genauigkeit
  2. Sensor darf vor allem nicht zu hoch sein
  3. Das Pflaster muss die Laufzeit des Sensors durchhalten
  4. Ich muss auch als Neuropathie-Patient die Setzhilfe bedienen können
  5. Der Müllberg sollte sich in Grenzen halten
  6. Die Software muss brauchbar sein

Der von mir oft verwendete Sibionics Sensor erfüllt einige der oben genannten Punkte. Leider hält das Pflaster wenn man 100km auf dem Rennrad fährt ohne Überwurfpflaster überhaupt nicht! Hier habe ich den beschrieben.

Das Überwurfpflaster des Sibioncs ist riesig und wird gleich von Haus aus mitgeliefert. Die werden das Problem also sehr genau kennen.

Verpackung und Inhalt

Größenvergleich der beiden Systeme. Aidex und Sibionics.

Man muss dazu nichts sagen. Hier punktet der Aidex X bei mir!

Packungsinhalt des Aidex X

Das Foto oben zeigt den gesamten Inhalt der Verpackung. Mein erster Gedanke beim Betrachten war, dass ich den Sensor nicht aufgeschraubt bekomme. Dieses Probleme hat man nämlich mit dem Freestyle Libre 3, wenn man eine Neuropathie hat. Ich spreche aus Erfahrung.

Alkohol-Pad, Inhaltsstoffe, bebilderte Anleitung und Setzhilfe. Mehr ist nicht nötig und mehr ist auch nicht drin.

Bebilderte Anleitung zum Aidex X

Als Setzstellen sind wie üblich die Oberarme und der Bauch erlaubt.

Meine Befürchtung die Setzhilfe nicht aufschrauben zu können war unbegründet. Das ging kinderleicht von statten! Auch das Setzen war kein Problem und der Sensor sitzt am rechten Arm.

Die Aktivierung des Sensor durch Scannen des QR-Codes war auch kein Problem und der Sensor benötigt wie andere auch eine Aufwärmzeit von 60 Minuten.

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