Komm' wir schauen mal nach dem Osten!

Monat: Mai 2024

Prostata-Krebs

Es ist vollbracht. Mein Prostata-Krebs ist für den Moment Geschichte. In Kurzform ist das so abgelaufen:

  • am 11. März festgestellt, dass der PSA-Wert viel zu hoch ist
  • am 03. April wurde die Prostata operativ komplett entfernt
  • am 10. Mai geht es mir wieder richtig gut

Viele meiner deutschen Bekannten reagierten mit Fassungslosigkeit auf meine Nachricht, mich in Shanghai operieren zu lassen. Ich habe das noch keine Minute bereut.

Intensiv-Bett

Oben also das Bett auf der Intensivstation. Noch unbenutzt.

Es ist hier Standard, nach einer Operation zunächst auf die Intensivstation verlegt zu werden. Beruhigend war für mich die Tatsache, dass durch die Bank, alle Geräte aus dem ‚Westen‘, viele sogar aus Deutschland kamen. Im Operationssaal bot sich dasselbe Bild. Leider durfte ich dort nicht fotografieren.

4 Stunden und 30 Minuten später war ich zurück und jetzt im Bett. Zig Leute sagten mir vor der Operation, dass dies eine kleine Standard-Prozedur sei. Der nächste, der sowas zu mir sagt, verliert seine Schneidezähne! Man sieht das auf dem Foto oben deutlich, ich leide, als ob ich Männergrippe hätte.

Zwei Tage war ich auf Intensiv, dann gings auf die Normalstation. Also, mittwochs operiert, freitags auf Normalstation.

So, wie auf dem Foto oben, sah die Normalstation aus. Mein Bett eben ziemlich oft leer. Ich habe dann eine Art Homeoffice ins Krankenhaus verlegt, 24 Stunden ohne jegliche Unterhaltung sind eben auch verdammt lange.

Die Gehhilfe, deren Name war übrigens ‚Turbo 2000‘, war mein Gestell um die Beutel und Drainage-Behälter aufzuhängen.

Fürs EKG musste ich mich dann aber doch aufs Bett legen.

Am Montag wurde mir erklärt, wie man Urinbeutel und Blutbehälter pflegt und ich konnte nach Hause.

Die Regeneration schritt rasant voran. Nach 3 Tagen kam kein Blut mehr aus der Drainage und ich habe sie ziehen lassen. Nach zwei Wochen kam der Urinkatheter auch weg und es begann eine neue Herausforderung.

Halte dicht!

Anfangs hatte ich Probleme nicht ständig in die Hose zu tropfen, nachdem ich dann Übungen machte um das unter Kontrolle zu bringen, war ich sehr zufrieden. Bis auf 5-10 Tropfen täglich halte ich wieder dicht!

Der Stand heute ist ein PSA-Wert von 0,1ng/ml was ganz klar darauf hindeutet, dass der Operateur wirklich die ganze Prostata erwischt hat.

Fazit: das hätte alles kaum besser laufen können………Schwein gehabt.

Tai Hu

Über den 1. Mai sind wir an den Tai Hu gefahren, den Tai-See, der nahe an Shanghai liegt. Trotzdem es noch keine vier Wochen seit der Prostata-OP sind hat die Fahrerei als Selbstfahrer sehr gut geklappt. Der Tai Hu is tatsächlich der drittgrößte Süßwassersee in China.

Der Poyang-See südwestlich von China ist der größte See in ganz China. Der Dongting-See ist der zweitgrößte See Chinas.

Da gibt es noch einen sehr großen See, den Qinghai-See auf dem Qinghai-Tibet-Plateau. Der See liegt auf ca. 3200m Höhe und ist ein Salzsee.

Ausser den 5 Tagen im Krankenhaus habe ich zwar Homeoffice geleistet, aber irgendwann musst Du dann doch etwas anderes sehen. Also, Bündel geschnürt und ab an den Tai Hu.

Wir kamen bereits am 30. April bei Regenwetter an.

Wenn China eines so richtig gut kann, dann ist ja sich zu präsentieren. So auch hier. Es war nett anzuschauen.

Wasserstadt

Tags darauf war das Wetter top und wir besuchten eine dieser sogenannten Wasserstädte, von denen es rund um Shanghai einige gibt. Was macht diese Wasserstadt besonders? Ganz einfach, es hat dort keine Touristen! Null. Dort trifft man wirklich nur Einheimische. Die meisten von denen kommen dann auch erst nach dem Mittagessen und setzen sich ins Teehaus. Meine Frau und ich haben dort zu Mittag gegessen, sind einmal durchgegangen, ins Teehaus und vom Teehaus nach nebenan zum Abendessen. Klingt faul und war auch so.

Ich werde nicht erwähnen, wie diese Stadt heißt, ein sehr gut besuchtes Beispiel ist aber die Wasserstadt Zhujiajiao.

Teehaus

Was ist denn ein Teehaus oder ein Tee-Platz? Nun, ganz einfach, dort geht man hin und entspannt sich. Man plauscht, liest in einem Buch, spielt am Handy, beobachtet andere Menschen und – das Wichtigste – man trinkt guten Tee. Man bezahlt dort der Anzahl der Personen entsprechend für eine Tasse oder ein Glas mit Teeblättern. Es gibt dann kleine Snacks dazu und das heiße Wasser als ‚free flow‘. Man geht dort nicht hin um richtig zu essen.

Auf dem sieht man alles: ein paar Snacks, das Teeglas, den Kanal, das Ufer gegenüber…….

Ausser diesem Foto wurden alle anderen mit der alten Sony Alpha 6000 gemacht. Ich mag diese Kamera und ist sie noch so alt.

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