Komm' wir schauen mal nach dem Osten!

Monat: Oktober 2023

Ab 1. November lebe ich seit mehr als 14 Jahren in Shanghai. Anfangs erfüllte mich das mit kindlichem Stolz – Shanghai, welch eine Stadt von Welt! – später war es mir egal und heutzutage nervt es mich nur noch, wenn jemand sagt: „Boah, Du lebst wirklich in Shanghai?“

Ja, ich lebe in Shanghai. Es ist teuer, zu viele Menschen, ständig Stau und stellenweise sehr schmutzig. Der Führerschein kratzt was die Punkte angeht ständig am Limit. Die letzten 6 Punkte, die ich sammelte waren allesamt der Tatsache geschuldet, dass ich keinen Rollerfahrer umfahren wollte. Die Verkehrspolizei sagt dazu schulterzuckend: „Dann musst Du eben langsamer fahren und dann stehen bleiben!“

Mein Ventil ist die Insel Chongming. Meine Frau ist von Chongming und das Haus der Eltern steht dort. Und das Wichtigste, das Rennrad hängt dort an der Wand!

Reisen in Shanghai

Letztens war ich dann aber doch überrascht, als ich zu Fuß in der Nachbarschaft unterwegs war. Ich ging zum Suzhou Creek, einem kleinen Flüßchen, welches 2009 eine stinkige, fischlose Brühe war. Des Shanghai-Schwaben Erstaunen war groß, als er auf eine Anlegestelle eines Sightseeing Schiffes traf.

Natürlich konnte ich mir dies nicht entgehen lassen und nur 30 Minuten später war es mir gelungen, das Ticket zu kaufen. Ja nun, ich kann die Sprache lesen nur musste das Ticket online erworben werden und meine Daten im Handy weisen mich als Ausländer aus. Das macht manche Dinge einfach komplizierter.

Blauer Himmel über dem Suzhou Creek

Auch der Fußweg entlang des Suzhou Creek lädt zum Flanieren ein.

Auf dem Unigelände am Suzhou Creek

Diese Art Fußweg entlang des Suzhou Creek zieht sich über viele Kilometer.

Entlang des Flußes

Ich habe also diese „Ecke“ von Shanghai neu kennengelernt und muss sagen, dass ich es genießen konnte dort 15000 Schritte zu gehen.

China hat in den letzten Jahren einen rasanten Wandel vollzogen. Vor allem die Jugend, ich bezeichne jetzt mal Personen bis 25-30 Jahre als solche, lebt in zwei verschiedenen Welten.

Der Shanghai-Schwabe hat Mitarbeiter, die prallen auf solche Küchen im Haus der Eltern. Zuhause in der Stadt verwenden sie Ceran-Kochfelder und japanische Toilettensitze…………….

3-Platten-Herd

Da man die Eltern über das chinesische Naujahrsfest mehrere Tage besucht ist das Jammern nach diesen Feiertagen immer groß. Oft mangelt es auch an der Hygiene. We will schon mit geschmolzenem Schnee duschen.

Nun, die Natur ist dafür nicht schlecht. Win some, lose some.

Der Shanghai-Schwabe ist zurück in Shanghai.

Zhongshan in Kanton

Auf dem Foto kommt das kalt rüber, eigentlich fühlt es sich an wie Sauna. Die Luftfeuchtigkeit ist mörderisch.

Heute bin ich wieder 20 Stockwerke hoch gestiegen. Den Diabetes freut dies.

Shanghai-Schwabe redet ja auch Englisch im Büro. Schließlich sind wir ein globales Unternehmen.

Heute früh also eine Mitarbeiterin (Büroangestellte) in Sicherheitsschuhen gesehen, was sehr ungewöhnlich ist.

Shanghai-Schwabe:“Wieso trägst Du denn Sicherheitsschuhe?“

Angestellte:“Ja! Ich war beim Frisör und habe jetzt wellige Haare.“

Bin gerade am Suchen, welchen Englisch-Kurs ich ihr buchen soll………………

Manchmal hilft nur dicke Backen zu machen

Ich krieg‘ den Föhn. Aber bitte den Spätzleföhn!

Heute kam ein Paket mit einem aufgedruckten Föhn an. Dachte der Shanghai-Schwabe zumindest. Also flugs die Umverpackung entfernt und zur Gattin ins Bad gelegt. Meine 3-5mm langen Haare benötigen sowas ja nicht. Ein paar Minuten später drang schallendes Gelächter an mein Ohr. „Das ist doch kein Föhn für die Haare! Das ist ein Spätzleföhn!“

Die Holde kennt das Schwabenland und der Schwaben Hang zu Spätzle.

Der Spätzleföhn

Meine Frau macht damit ganz wunderbare Gerichte, welche ich als low-carb Diabetiker nicht esse. Eigentlich schade.

Der erste Einsatz des Spätzleföhns

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