ein Shanghai-Schwabe

Kurz zu mir

Seit nunmehr 2009 lebe ich beständig in Shanghai. Ich, der Shanghai-Schwabe. Im Jahr 2023 wurde ich 60 Jahre alt und unternehme einen 2. Anlauf für einen kleinen Blog. Mir ist die Anzahl der Seitenaufrufe völlig egal, ich benutze das als Tagebuch! Wenn es jemandem gefällt, na umso besser.

Ich weiß, China polarisiert. Viele Informationen, die ich in den deutschen Medien lese, decken sich so gar nicht mit meinen eigenen Erfahrungen. Damit ist dann des politischen Statements genüge getan.

Sonnenuntergang am Fuxian-See in Yunnan

Wieso bin ich in China? Nun, aus beruflichen Gründen. Mein Job braucht Wolkenkratzer und die gibt es hier in Mengen.

Wieso so viele Jahre

Eigentlich möchte ich behaupten, dass wer hier arbeitet und nicht nach spätestens 3 Jahren wieder abhaut, hier nicht mehr weg kommt.

So lernt man die Annehmlichkeiten zu schätzen und mag sie nicht mehr missen.

Meine Frau und ich waren auch während COVID ständig unterwegs – in China und natürlich nicht während des elend langen Lockdowns in Shanghai. Der Shanghai-Schwabe war 88 Tage in seiner Wohnung eingesperrt.

Zwei treue Seelen begleiten mich auf Reisen: meine Frau und Mr. Red.

Mr. Red in den Bayrischen Alpen
Mr. Red am Er Hai See in China

Die Stadt Dali und der Er Hai See sind in der Regel komplett überlaufen. Während COVID war das Reisen in China genial. Alle Chinesen blieben zuhause aus Furcht vor der Ansteckung.

Zwei meiner Hobbies mag ich noch erwähnen, ich fahre gerne Rennrad und ich habe die Aufgabe meiner Bauchspeicheldrüse teilweise übernommen. Ich bin insulinpflichtiger Diabetiker.

Ich habe mich schon an so manchem See in China vom Arbeits-Stress erholt.

Am West Lake mit Grüntee und Sonnenblumenkernen

China und die Freiheit

Kann man in China ‚frei‘ leben? Was bedeutet denn ´Freiheit´? Nun, wenn Freiheit bedeutet, in den sozialen Medien jeglichen Blödsinn zu schreiben, dann ist China nicht das richtige Land. Wenn man aber zu jeglicher Tag- und Nachtzeit an jedem Ort sicher sein will, dann schon. Mich stört es nicht, kein Bargeld mehr zu verwenden und dafür nachverfolgbar zu sein. Wieso sollte es? Micht stört es nicht, dass an manchen Gebäuden die Kameras senkrecht nach oben gerichtet sind. Mit Sicherheit wurde von solchen Gebäuden Abfall durch einen Wurf aus dem Fenster entsorgt.

Außer in Nordamerika habe ich auf jedem Kontinent gearbeitet – und mich nirgends sicherer gefühlt! Ich schätze dieses Gefühl – auch eine Art Freiheit – enorm. Also, wer meint, China sei ein großer Gefängnis, der möge es mal besuchen. Dies ist zurzeit für touristische Zwecke als Deutscher ohne Visum für maximal 15 Tage möglich.