Auch mehrere Jahre nach dem ersten Besuch am Fuxian gibt es noch Orte, die es zu erkunden gilt. Diesmal war also der Biyun Tempel dran. Der Biyun Tempel befindet sich an der Westseite des Fuxian Sees und liegt zu Füßen der Berge dort. Die Tempelanlage – denn es ist nicht nur ein Gebäude – ist über einen Hügel verstreut. Diese Gebäude sind über Treppenstufen miteinander verbunden.
Ein paar Daten
Der Biyun Tempel wurde 1404 erbaut, was in die Ming Dynastie fällt. Der Tempel verfiehl mehrmals und wurde bis 1922 immer wieder renoviert. Während der 10 Jahre andauernden Kulturrevolution wurde der Tempel komplett zerstört. Dann wurde der Tempel 1985 wieder neu errichtet. Der Tempel bedient die Anhänger des Taoismus, enthält aber auch Elemente des Buddhismus.
Man erkennt das sehr schön an den verwendeten Worten auf dem Weg zum Tempel. Dieses Wort wird dào gesprochen und kann unter anderem „Weg“ bedeuten. Also, ein klarer Hinweis auf den Daoismus, welcher 1949 von den Kommunisten verboten wurde. Seine Anhänger wurden umerzogen und die Zahl der Anhänger sank innerhalb von 10 Jahren um 99%. Wen wundert es?
Heutzutage ist es eine anerkannte Glaubensrichtung in China. Der Biyun Tempel ist meiner Meinung nach eine Mischung aus Daoismus und Buddhismus.
Als Ausländer, der das von außen betrachtet, kann ich nur den Kopf schütteln, wie Buddhismus und Daoismus in China „praktiziert“ werden. Das hat mit einem Leben um sich weiter zu entwickeln nichts zu tun. Die beten hier nicht nur für Gesundheit, die beten hier auch für Reichtum. Es sind meistens auch irgendwelche lokale Gottheiten in den Tempeln zu sehen. Das passt für mich alles nicht wirklich zusammen.
Wenn man ein Leitbild des Taoismus kennt:
Ein einfaches Leben führen, die Nutzung der Ressourcen auf ein Minimum beschränken und die Großzügigkeit der Natur nicht überstrapazieren .
……………..und dann an China denkt………………………
Der steinige Weg
Der Weg durch die Tempelanlage ist steil und beschwerlich. Der Biyun Tempel ist über den ganzen Hügel verstreut.
Wir waren die einzigen, die an diesem Tag dort waren. Außer den Angestellten, welche die Anlage überwachen und Videos schauend dort sitzen.
Es gibt einen Tag im Jahr, an welchem hier totale Überfüllung herrscht. Um den 3. März pilgern Scharen von Touristen hier hoch und beten für ein erfolgreiches und gesundes Jahr. Nach Aussagen der Angestellten hat allein die Art und Weise, wie sich die Scharen hier hochboxen nichts mit den beiden Religionen zu tun. Hier herrscht dann, wie in China üblich, der Egoismus und der Einsatz körperlicher Kraft vor.
Rote Bänder mit Wünschen drauf geschrieben. Kann man per Selbstbedienung entnehmen und per WeChat Scan bezahlen.
Satellitenempfang für die Angestellten…………….
Da die Anlage nicht gut besucht ist, außer eben Anfang März, brannten auch keine Räucherstäbe und der oft typische Tempelgeruch und die durchziehenden Rauchschwaden, welche oft für eine mystische Stimmung sorgen fehlten komplett.
Interessant war es allemal.
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