Komm' wir schauen mal nach dem Osten!

Schlagwort: diabtetes

Sibionics CGM

Nach 14 Tagen erstellt die Sibionics CGM Software einen Abschlussbericht. Man kann sich diesen als PDF Datei an seine Mailadresse senden lassen.

Messgenauigkeit

Zuerst möchte ich aber einen Blick auf die Messgenauigkeit werfen. Der Sibionics CGM Sensor kann ja nicht mit dem blutig gemessenen Wert abgeglichen werden.

Über die gesamten 14 Tage sieht das bei mir also so aus (auf das Bild klicken um es zu vergrößern):

Den Zeitversatz zwischen Blut, Gewebsflüssigkeit und berücksichtigend, dass der Sensor nur alle 5 Minuten misst und ich wirkliche steile Verläufe habe, dann misst der Sensor sehr genau. Genau bedeutet hier: er misst ähnliche Werte wie mein Contour Next One.

Mein letzter durch das Labor ermittelte HbA1c-Wert war 5.8%. Da liegt der Sensor mit einem eHbA1c von 5.6% nicht weit von entfernt.

Die Berichtsseiten

Der Bericht ist sehr umfangreich – mich interessieren viele Werte nicht wirklich.

MARGE, LARGE usw. ignoriere ich regelmäßig. Die erste Seite des Berichts sieht so aus (die Kopfdaten habe ich abgeschnitten):

Zusammenfassung

Diese Zusammenfassung zeigt mir alles, was ich wissen muss. eHbA1c, mittlerer Glukosewert (MG), Standard-Abweichung (SD), Variationskoeffizient (CV) und Zeit im Zielbereich (TIR).

Das „rote Thermometer“ zeigt, wie hoch das Risiko für Hypo eingeschätzt wird. Bei mir etwas niedriger als „mittleres Risiko“.

Für mich gut genug. Es folgen dann aber noch Seiten……..jeder Tag mit allen manuellen Einträgen und 4 Werten.

Einträge

Fazit: Man kann den Zeitraum des Berichtes nicht manuell auswählen. Diese Berichte sind immer sensorbezogen für 14 Tage gültig. Ansonsten für mich ausreichend.

Nachteil des Sibionics CGM Systems

Was mir am Sibionics gar nicht gefällt ist die Haftung des Sensorpflasters! In Shanghai zu leben und auch Sport zu treiben bedeutet bei mir auch, dass ich viel Schwitze. Nach 100km auf dem Rennrad löst sich das sensoreigene Pflaster regelmäßig.

Vermutlich ist das beim Hersteller bekannt, denn der Sensor wird mit einem überdimensionalen Überwurf geliefert. Ich schreibe absichtlich nicht Überwurfpflaster, weil es ein Überwurfpflaster plus Plastik-Käfig ist. Ja, das hält dann. Aber, es ist eben auch sehr groß. Unten das Foto, aufgenommen während das Pflaster auf der Laptop-Tastatur liegt.

Shi Hu

Shi Hu oder Dendrobium Nobile ist eine Orchideen-Art. Und, die Pflanze gehört in China zur TCM, der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Dort nährt die Shi Hu die Lunge, das Yin, reduziert den Blutzucker, stärkt das Immunsystem, wirkt antioxidant (ist also ein Radikalfänger), verbessert die Verdauung, ist entzündungshemmend, verbessert die Sehkraft, ist krebshemmend, lebensverlängernd usw. Eine echte Superpflanze also! In China sagen die TCM-Ärzte allerdings, dass Shi Hu unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden muss. Nicht so im Westen. Die Pflanze, bzw. deren Wirkstoffe sind zu horrenden Preisen zu kaufen und man braut sich seinen eigenen Trank.

Für mich als Diabetiker war natürlich die Versprechung der verstärkten Insulinausschüttung bei Restfunktion der Bauchspeicheldrüse ein Versuch wert. Wie jeder, der seit Jahren in China lebt, besitze auch ich einen dieser Wasserkocher, bei dem man die Zeit, wie lange das Wasser kochen soll, einstellen kann. Nach dieser Zeit wird das Wasser auf ca. 67 Grad gehalten. Man gießt sich dann eine Tasse ein, platziert die Kanne wieder auf dem Gerät und es werden weiterhin 67 Grad gehalten. Braut man sich also so einen Orchideen-Tee, denn nix anderes ist eine Dendrobium Nobile, dann hat man den ganzen Tag daran zu knabbern. Ja, das trifft es. Denn, das Gesöff schmeckt keinesfalls gut!

Ein Döschen Shi Hu

Das Foto oben zeigt ein solches Döschen getrockneter Dendrobium-Stängel. Billig ist das Zeug auch in China nicht.

Das Aussehen erinnert im ersten Moment eher an Larven, als an Pflanzenteile oder sogar Orchideen.

Nachdem man ein paar dieser Röllchen für 10-15 Minuten gekocht hat, kann man die erste Tasse trinken. Im Laufe der Zeit entrollen sich diese Stängel. Wenn der Teepott dann leer ist, kann man diese Teile auch essen.

Anbau

Es gibt sehr viele Anbaugebiete in China, ich bevorzuge eben Shi Hu aus Yunnan.

Resultat

Ja nun, was soll ich sagen? Kurz und schmerzlos lautet mein Resultat so:

Glukosewerte waren nach 2 Wochen völlig unbeeindruckt. Aber eine Wirkung hatte der Tee dennoch. Ich bekam furchtbare Magenschmerzen.

Wieder eines jener lebensverlängernden, blutzuckersenkenden Wundermittel, die so oft völlig nutzlos sind.

© 2024 Shanghai-Schwabe

Theme von Anders NorénHoch ↑